Renato Bialetti und sein ausgestreckter Zeigefinger zieren seit Jahrzehnten den Kaffeezubereiter der Traditionsmarke Bialetti. Der Designklassiker, der sogar im Museum of Modern Art in New York ausgestellt ist, ist weltweit beliebt. Dank ihrer Größe und Funktionalität die Bialetti überall einsetzbar, denn sie braucht für die Kaffeezubereitung lediglich Hitze zum Erwärmen des Wassers.
Bialetti - Historie
Die Geschichte der Bialetti geht zurück an den Anfang des 20. Jahrhunderts. Bereits 1919 gründete der italienische Visionär und Erfinder Alfonso Bialetti in Omegna-Crusinallo die erste Fabrik zur Herstellung von Aluminium Produkten. Getrieben von seiner Liebe zu italienischem Kaffee war es sein Ziel, einen Kaffeekocher für den Haushalt nach dem Perkolatorprinzip herzustellen. Durch Überdruck steigt das erhitzte Wasser im Brühsystem - bestehend aus einem Sieb, einem Behälter für das Kaffeepulver und einem Steigrohr - nach oben und tröpfelt auf der Bialetti.
Nach viel Arbeit und technischen Problemen war es 1933 soweit. Alfonso Bialetti erfand den achteckigen Moka Express, die erste Espressokanne für den Haushalt. Bis heute hat Bialetti mehr als 200 Millionen „Bialettis“ produziert und Millionen von Kaffeetrinkern können italienischen Kaffeegenuss zuhause zelebrieren. Das Besondere an der Bialetti Kanne ist die bezeichnende acht-eckige Form, welche die Hitze gleichmäßig in der Kanne verteilt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm 1946 Alfonsos Sohn Renato Bialetti das Familienunternehmen und machte „La Moka“ mit seinem besonderes Gespür für Design und Marketing zu dem, was es heute ist. Einfachheit im Design und einmalige Funktionalität. In den 50er Jahren schaltete Renato Bialetti große Fernsehkampagnen und der “Mann mit dem Schnauzbart” wurde zum Werbestar der Nachkriegszeit und von der Tageszeitung “La Stampa” als “Ikone des Made in Italy” bezeichnet. Als eine Ikone des italienischen Designs ist “La Moka” heute sogar im Museum of Modern Art in New York zu bestaunen. Über die Jahre folgten immer neue Designs, die sich an neue Technologien anglichen. So gibt es heute die Bialetti in runder oder ovaler Form für den Induktionsherd und einen passenden Milchaufschäumer.
1986 verkaufte Renato das Familienunternehmen. Kultstatus hat es bis heute.
Bialetti - die Besonderheit
Die Bialetti entscheidet sich nicht nur aufgrund ihrer Einzigartigen Entstehungsgeschichte von anderen Espressozubereitungsformen. Im Vergleich zu einem Siebträger oder einem Vollautomaten ist sie deutlich günstiger in der Anschaffung und hat eine hohe Lebenserwartung. Die Funktionsweise ist simpel und wesentlich nachhaltiger als Pad- oder Kapselmaschinen.
Die Bialetti nutzt wie jede andere Espressomaschine Wasserdruck für die Zubereitung. Allerdings nur 1,5 Bar - für richtigen Espresso benötigst du rund 10 Bar. Daher bereitest du mit einer Bialetti eher eher "Espresso Light" zu, der etwas anders, aber dennoch gut schmeckt. Trotz Abstrichen in der B-Note ist ein weiterer Pluspunkt die Mobilität. Die Bialetti lässt sich im Gegensatz zur Siebträgermaschine überall mitnehmen egal ob Urlaub, Camping oder andere Outdoor Aktivitäten. Sie braucht lediglich Feuer oder einen Herd, um zu funktionieren. Espresso aus dem Espressokocher ist eine der einfachsten und dennoch aromatischsten Formen, um guten Kaffee oder Espresso zu erhalten.
Bialetti - Zubereitung
Vor der Zubereitung deines Espressos mit einer Bialetti solltest du einige Tipps beachten. Zunächst sollte das Kaffeemehl nicht zu fein gemahlen sein, sondern darf gern etwas gröber sein. Reinige die Bialetti nur mit Wasser und nutze kein Scheuermittel oder Stahlwolle. Nun zur Zubereitung.
- Fülle den Wasserbehälter mit kaltem Wasser. Allerdings nur bis zur eingezeichneten Kerbe.
- Setze dann den trichterförmigen Filter in den kleinen Kessel ein.
- Fülle nun den Filter mit dem Kaffeemehl. Achte darauf, dass du das Mehl nicht festdrückst und dass sich auf dem Rand des Kessels kein Kaffeemehl befindet.
- Schraube dann den Oberkessel auf den unteren Teil. Stütz dich dabei nicht auf dem Griff ab.
- Stelle nun die Bialetti auf deine Wärmequelle. Bereitest du deinen Kaffee auf einem Gaskocher oder einer Gasherd zu, dann stelle das Feuer zunächst auf kleine Flamme ein. Die Flamme darf nicht über den unteren Teil des Kessels herausreichen.
- Wenn der Oberkessel mit Kaffee gefüllt ist, kannst du die Bialetti vom Herd nehmen und deinen Kaffee genießen.