Arabica oder Robusta: Welcher Kaffeetyp bist du?

Arabica oder Robusta: Welcher Kaffeetyp bist du?

„100% Arabica, 100% Geschmack und Qualität“ - das ist wohl der bekannteste Marketing Slogan der Kaffeeszene. Robusta hingegen kommt nicht so gut weg und wird teilweise nur aus Kostengründen unter den Arabica Kaffee gemischt. Sind die Kaffees wirklich so unterschiedlich in ihrer Qualität und ihrem Geschmack? Dafür müssen wir erstmal einen Blick auf die Herkunft der beiden Kaffeesorten werfen. 

 

Herkunft: Arabica und Robusta

 

Zunächst wirken die beiden Sorten Arabica und Robusta gar nicht so unterschiedlich, denn sie stammen beide von der Kaffeepflanze Coffea ab. Der Unterschied liegt hier wie so oft im Detail. Wohingegen die Arabica Bohne aus der Coffea Arabica-Pflanze gewonnen wird, stammt die Robusta Bohne von der Coffea Canephore-Pflanze ab. Beide wachsen an unterschiedlichen Orten  unter unterschiedlichen Bedingungen und tragen deshalb unterschiedliche Früchte. Schauen wir noch genauer hin, wird deutlich, dass sich beide Hauptarten noch einmal in Unterkategorien aufteilen. Daraus ergibt sich die große Kaffeevielfalt, die wir kennen. Insgesamt sind es rund 100 Kaffeearten, die unter die Gattung der Coffea fallen. Diese machen allerdings neben Robusta und Arabica nur einen sehr geringen Teil des gehandelten Kaffees aus. Den größten Anteil hat der Arabica Kaffee, der rund 70% des weltweiten Kaffeevolumens deckt. Dahinter liegt der Canephora Kaffee mit rund 30-40%. 


Anbau von Arabica und Robusta

 

Wie eben kurz angedeutet, unterscheiden sich Coffea Arabica und Coffea Canephore auch in ihrem Anbau. Coffea Arabica wurde erstmals im 7. Jahrhundert in Äthiopien entdeckt und 1753 zum ersten Mal beschrieben. Heute sind neben Äthiopien auch Länder wie Brasilien und Kolumbien für ihre Arabica Kaffees bekannt. Im Gegensatz zum Robusta Kaffee sind Arabica Pflanzen sehr empfindlich. Arabica Pflanzen können ausschließlich in höheren Anbaugebieten von 600 m bis 2.300 m angebaut werden. Deshalb kennen wir den Arabica Kaffee auch als „Hochlandkaffee". Die Höhenlage beeinflusst, wie schnell die Kaffeekirschen reifen. Je höher die Pflanze angebaut wird, desto langsamer reift sie und hat so mehr Zeit, ihre komplexen Aromen zu entwickeln. Arabica Pflanzen brauchen außerdem konstante Temperaturen zwischen 15 – 25 °C, ohne Wetterextreme, wie Dürre, oder Frost. Neben einer hohen Luftfeuchtigkeit bevorzugen die meisten Arabica Sorten den Anbau im Schatten. Auch direktes Sonnenlicht sollte vermieden werden.

 

Wie der Name “Robusta” verrät, ist die Canephora Pflanze robuster im Anbau als die Coffea Arabica. Sie wird hauptsächlich in Indonesien, Vietnam oder Indien angebaut. Robusta Pflanzen sind weniger empfindlich gegen Temperaturschwankungen, direkte Sonneneinstrahlung und Insektenbefall. Die Pflanzen wachsen bei Temperaturen von bis zu 36 °C in niedrigen Höhenlagen zwischen 300 und 600 m. Außerdem sind Canephora Pflanzen aufgrund der kürzeren Reifezeit wesentlich ertragreicher als Arabica. Es können also mehr Früchte geerntet werden. Die Pflanzen können bis zu 10m hoch werden, wohingegen Arabica Pflanzen nur maximal 8 m erreichen.

Arabica und Robusta: Der Unterschied im Geschmack 

 

Aus dem unterschiedlichen Anbau der Coffea Arabica und der Coffea Canephora ergeben sich auch unterschiede im Geschmack. Arabica Bohnen gelten als sehr aromatisch, mild und harmonisch. Über 800 verschiedene Aromen konnten in Arabica Kaffee nachgewiesen werden. Arabica Kaffees glänzen mit den verschiedensten Noten: fruchtig, nussig, schokoladig, beerig oder blumig. Arabica Bohnen sind also sehr vielfältig im Geschmack.

 

Robusta Bohnen hingegen schmecken eher erdig, holzig, nussig, bitter und tendenziell kräftig. Besonders Italiener schätzen die Arabica Robusta Mischung. Der Anteil an Kaffeeölen ist bei Robusta Kaffee geringer, weshalb sich Mischungen oder reine Robusta Kaffees für Espresso eignen.

 

Der Koffeingehalt von Arabica und Robusta

 

Neben äußeren und geschmacklichen Unterschieden weisen die Bohnenarten auch einen unterschiedlichen Koffeingehalt auf. Arabicabohnen haben einen Koffeingehalt zwischen 1,1 und 1,7%, bei Robustabohnen ist er mit 2 bis 4,5% fast doppelt so hoch. Auch beim Gehalt der Chlorogensäuren liegt Robusta vor Arabica. Diese Säure sorgt für den bitteren Geschmack im Robusta Kaffee. Durch eine schonende Röstung kann die Säure allerdings reduziert werden und der Kaffee wird milder. Arabica Kaffee ist hingegen deutlich reicher an aromatischen Kaffeeölen. Die sind besonders wichtig für die Crema auf dem Espresso. 

 

Arabica oder Robusta: Wie entscheidest du dich?

 

Wie du siehst, sind die Unterschiede zwischen Arabica und Robusta Kaffee deutlicher, als du am Anfang dachtest. Du weißt nun einiges über die Herkunft, den Anbau und den Geschmack der Kaffeesorten. Wenn du lieber milderen Kaffee und eine große Aromenvielfalt magst, würden wir dir Arabica empfehlen. Bist du ein Verfechter von authentischem, starken Kaffeegeschmack, dann solltest du Robusta probieren. Unser pragmatischer Ansatz lautet generell: Probieren geht über studieren. Bestell dir doch einfach mal kleinere Mengen an verschiedenen Kaffeebohnen und teste diese. 

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